Urlaub am Gardasee - Segeln auf dem Gardasee
Schon seit den 60er Jahren hat sich der Gardasee zu einem international beliebten Revier für Segler entwickelt. Die Regatten, die hier jedes Jahr ausgetragen werden genießen internationales Ansehen. Der Grund warum der See so beliebt bei Seglern ist, liegt in seinen beständigen, äußerst zuverlässigen Winden. Hier gibt es ganz sicher keinen Segelurlaub, in dem man mit seinem Boot auf einem spiegelglatten See liegt und auf den Wind wartet. Rund um den See gibt es unzählige Segelclubs und Segelschulen und man kann fast überall ein Segelboot ausleihen. In den letzten Jahren wurde auch das Katamaran-Segeln sehr beliebt. Mehr lesen...
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Die Winde auf dem Gardasee
Wer auf dem Gardasee segeln möchte, sollte ein wenig über die Winde auf dem See wissen:
Die wichtigsten Winde sind der Südwind (Ora) und der Nordwind (Vento, Peler oder auch Suer).
Der Südwind (Ora)
Die Ora entsteht am Nordende des Sees, dadurch, dass die von der Sonne aufgeheizte Luft vom See aus nach oben steigt. So entsteht ein Unterdruck, der Luftmassen aus der Poebene im Süden ansaugt. Das Anströmen dieser Luftmassen, die mit recht hoher Geschwindigkeit erfolgt, erzeugt den Südwind, die Ora. Sie bläst zuverlässig ab ca. 13 Uhr und hält normalerweise bis zum Sonnenuntergang an. Sie bläst um so stärker, je weiter nach Norden sie am See kommt.
Der Nordwind (Peler oder Vento)
Dieser Schönwetterwind beginnt zuverlässig um 3 Uhr morgens zu wehen. Zu Beginn bläst er nur leicht auf dem nördlichen und dem mittleren Teil des Sees. Später, ab Sonnenaufgang, weht er dann auf dem ganzen See. Er bläst bis zum Mittag und üblicherweise mit Windstärken so um die 4 bis 5. Segler sollten weder den warmen Südwind noch den frischen Nordwind unterschätzen, sie können durchaus auch richtig stark werden.
Aber auch die anderen Winde sollte man kennen. Der Bali zum Beispiel weht von Riva aus über den See, im gleichen Bereich wie der Nordwind. Er kann aber deutlich stärker und durchaus gefährlich werden, Windstärken zwischen 5 bis 8 sind die Norm. An Tagen, an denen er erst spät am Nachmittag einsetzt, wird er oft sehr stark und kann nach dem Sonnenuntergang Stärken bis zu 10 BF haben. In diesem Fall ist es empfehlenswert, sofort ans Ufer zurückzukehren. Auch der Vent a Mut, der Westwind, der vor oder während des Nordwindes auftritt, kann Windstärken bis zu 6 BF erreichen und gefährlich werden.
Der Vent a Val, der üblicherweise abends nur sanft bläst, kann wenn er vor oder nach einem Gewitter bei Limone entsteht, für kurze Zeit ganz beachtlich blasen (bis zu BF 7). Richtig gefährlich wird er, wenn es nur über den Bergen ein lokales Wärmegewitter gibt. Er kann dann in der Mitte des Sees und am Westufer Windstärken bis zu 9 BF erreichen. Auch der Ostwind Vinessa und der Vent de Tep, der Stärken bis zu 10 BF erreichen kann, sollten nicht unterschätzt werden.
Wissenswertes für Segler auf dem Gardasee
Schlechtwetter-Ora
Wenn der Südwind, die Ora, bereits am Morgen schon weht, anstatt wie üblich erst gegen Mittag, dann kann man davon ausgehen, dass es noch vor Sonnenuntergang regnen wird. Das bedeutet, dass der Wind einschläft und je nachdem, wenn der Regen stark und daher auch die Abkühlung stark ist, kann dann der Bali wehen, der gefährliche Windstärken erreichen kann.
Einschlafende Ora
Wenn der Südwind bei normaler Wetterlage schon früh am Nachmittag einschläft und außerdem Wolken über die Berge ziehen, dann kann in Kürze der Bali wehen. Dieser wird immer stärker und kann bis zum darauf folgenden Tag anhalten.
Der Sorbe
Der Sorbe, ein Phänomen ähnlich dem der Wasserhosen, entsteht nur wenn ihm 2 bis 3 Tage Balinot vorausgegangen ist. Außerdem tritt er nur bei klarem Wetter auf. Plötzlich entsteht auf der Wasseroberfläche ein weißer Schaumring von 20 bis 40 Metern Durchmesser. Das Innere dieses Ringes brodelt und bildet einen Wirbel, der in die Tiefe zieht. Ein äußerst gefährliches Phänomen!
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Fotografen von oben: khwi, MF-Media.de, michael luckett